Research

Wie schlimm wird die Corona-Rezession?

Das Coronavirus und das Einfrieren des öffentlichen Lebens werden die Wirtschaft zumindest im ersten Halbjahr einbrechen lassen. Auch wenn sich die Wirtschaft ab der Jahresmitte wieder erholen könnte, ist für das gesamte Jahr 2020 für Deutschland ein Minus von 3,5% und für den Euroraum von 4% wahrscheinlich. Italien dürfte weitere Hilfe erhalten, falls seine Anleihen wieder unter die Räder kommen.

Große Teil des Einzelhandels müssen schließen, alle kulturellen Veranstaltungen fallen aus, der Tourismus kommt faktisch zum Erliegen, und nun schließen auch noch die ersten Industrieunternehmen ihre Werke. Es ist offensichtlich, dass die wirtschaftliche Tätigkeit in Deutschland in den kommenden Wochen einbrechen wird. Aber wie groß wird das Minus sein? Um dies abzuschätzen, betrachten Konjunkturforscher meist die Nachfrageseite, also Konsum, Investitionen und Außenhandel. In der gegenwärtigen Situation ist es aber besser, die Produktionsausfälle in einzelnen Branchen zu analysieren und mittels ihres Anteils an der Gesamtwirtschaft auf das Bruttoinlandsprodukt hochzurechnen.

Ausblick auf die Woche vom 23. bis 27. März 2020

Konjunkturdaten: Im Euroraum werden die Einkaufsmanagerindizes einen ersten Eindruck über den Absturz der Konjunktur im Euroraum geben. Wir erwarten einen Rückgang um etwa 10 Punkte.

Anleihenmärkte: Trotz massiver Interventionen ist eine Trendwende nicht absehbar. Vor allem Unternehmensanleihen dürften vorerst anfällig bleiben.

Devisenmärkte: In extremen Krisen ist der Dollar gefragt.

Aktienmärkte: Der Coronavirus und der Einbruch des Ölpreises dürfte die DAX-Gewinnerwartungen in den kommenden Monaten um 20 Prozent drücken.

Rohstoffmärkte: Nur ein Aufeinanderzugehen der Konfliktparteien dürfte die Talfahrt am Ölmarkt nachhaltig bremsen.

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